Die Vereinten Nationen rufen "Dekade der Familienlandwirtschaft" aus

Die zehn Jahre von 2019 bis 2028 wurden von den Vereinten Nationen zur "Dekade der Familienlandwirtschaft" ausgerufen. In diesem Zeitraum sollen zahlreiche Veranstaltungen die Belange von Kleinbauern ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Laut offiziellen Angaben der UN werden rund 90 Prozent der 570 Mio. landwirtschaftlichen Betriebe weltweit von einer Person oder einer Familie geführt. In vielen Ländern wurden bereits wichtige Fortschritte im Bereich der Familienlandwirtschaft erzielt. Dennoch weist die UN darauf hin, dass Öffentlichkeit und Politik  ihr Augenmerk noch stärker auf diesen Sektor richten müssen.

Wie groß die Bedeutung der familienlandwirtschaftlichen Betriebe ist, weiß auch Vanderval Spadetti, der Leiter unseres Partnerpojektes "Manoel Monteiro" - einer Familienlandwirtschaftsschule im brasilianischen Bundesstaat Maranhão. Doch das Erreichte der letzten Jahre könnte durch die aktuelle politische Situation in Brasilien bedroht sein. Vanderval schrieb kürzlich: "Brasilien hat einen neuen Präsidenten gewählt. Jair Bolsonaro ist Freund einer immer stärkeren Agroindustrie, die den Zielen einer Familienlandwirtschaft völlig entgegensteht. Die Manoel-Monteiro-Schule beginnt, die politische Kehrtwende schon in diesem Jahr zu spüren: zwei wichtige Lehrkräfte aus dem Bereich Landwirtschaftstechnik werden von der staatlichen Bildungsbehörde nicht mehr finanziert. Im April 2019 gab es allerdings ein nationales Treffen von Vertretern der Landwirtschaftsschulen in Brasília. Mit Unterstützung von 140 Parlamentariern wird nun das Ziel verfolgt, die Wechselpädagogik aus herkömmlichen Schulfächern und praxisnahem landwirtschaftlichem Unterricht als offizielle Bildungsmethode anzuerkennen. Damit wären dann auch die nötigen Mittel aus dem Bundeshaushalt garantiert, um die Zukunft der 230 Familienlandwirtschaftsschulen in 16 brasilianischen Bundesstaaten zu sichern."

Ausführliche Informationen zur "Dekade der Familienlandwirtschaft" können Sie hier nachlesen.